Dämmstofflexikon

Dämmstoffe dienen der Wärmeisolierung

Im Dämmstofflexikon erfahren Sie, wie reduziert man entscheidend den Wärmeverlust in den kalten Wintermonaten, halten das Gebäude bei sommerlicher Hitze kühl, aber schützen auch vor Lärm.

Dämmstofflexikon – bei der Auswahl an Wärmeisolierung stößt man auf ein großes Spektrum, wobei jeder Stoff gewisse Eigenschaften, wie etwa Temperaturbeständigkeit oder Trittfestigkeit, besitzt und bestimmte Einsatzbereiche aufweist. In den letzten Jahren erfreuen sich besonders ökologische Dämmstoffe, welche aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, großer Beliebtheit. Einen guten Dämmstoff erkennt man in der Regel an seiner Wärmeleitfähigkeit, welcher 0,035W/(m²K) nicht überschreiten sollte.

Im Dämmstofflexikon können Materialien in drei Gruppen unterteilt werden:

    1. Mineralische Dämmstoffe, wie etwa Stein- und Glaswolle sowie Schaumglas oder Blähton
    2. Organische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, wie z. B. Holzwolle und Zellulose
    3. Organische Dämmstoffe aus Erdöl, wie Neopor oder Polyurethan

Eine äußerst positive Eigenschaft von Dämmstoffen ist die, dass sie im Grunde kaum Alterungs-, Abnutzungs- oder Zersetzungsprozessen unterliegen. So kann man Jahrzehnte lang seinen Nutzen aus ihnen ziehen.

Mineralische Dämmstoffe

Mineralwolle ist ein nichtbrennbarer und der am häufigsten eingesetzte Dämmstoff. Sein Anwendungsbereich ist äußerst vielseitig. Mineralwolle besteht zum größten Teil aus künstlichen Mineralfasern sowie unter anderem aus Ölen und Kunstharz. Die in der Gebäudedämmung verwendeten Fasermatten oder –platten aus Mineralwolle sind beständig gegen Schimmel und Ungeziefer sowie weitaus beständiger gegenüber Witterung als etwa Styropor. Beim Arbeiten mit Mineralwolle ist jedoch Vorsicht geboten, da der Stoff eine hautreizende und sogar krebserregende Wirkung aufweist. Schutzkleidung, Staubmaske und Handschuhe bieten optimalen Schutz.

Steinwolle

Steinwolle besteht unter anderem aus solchen Rohfasern wie Dolomit, Spat und Basalt und aus Koks. Aufgrund ihrer feinen Beschaffenheit hat Steinwolle sehr gute Dämmeigenschaften. Dazu gehören vor allem eine hohe thermische Stabilität, hoher Lärm- und Brandschutz sowie eine geringe Wärmeleitfähigkeit, welche verhindert, dass Heizwärme nach außen gelangt. Steinwolle schützt auch hervorragend vor sommerlicher Hitze. Dies funktioniert auf diese Weise, dass die Hitze nur langsam die Dämmschicht durchdringen kann. Während der Wintermonate gibt die Steinwolle wiederum die gespeicherte Wärme nach innen ab. Zudem nimmt sie keine Feuchtigkeit auf. Steinwolle ist leicht zu verarbeiten und eignet sich besonders gut für die Dach-, Keller- und Fassadendämmung im Haus- und Lagerbau, aber auch zur Dämmung der obersten Geschossdecke. Auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist bei diesem Dämmstoff ein hervorragendes, denn die Lebensdauer von Steinwolle umfasst mehrere Jahrzehnte.

Glaswolle

Glaswolle besteht zum Großteil aus recyceltem Altglas und zu kleineren Teilen aus Soda, Kalkstein und Sand. Im Gegensatz zu Steinwolle ist sie komprimierbar, da sie eine niedrigere Rohdichte hat. Ansonsten decken sich die Dämmeigenschaften von Glaswolle weitgehend mit denen der Steinwolle. Sie bietet ebenfalls optimalen Wärme-, Schall- und Brandschutz, ist leicht zu verarbeiten und vielseitig einsetzbar. Wie auch Steinwolle, wird Glaswolle vorwiegend in der Dach-, Keller- und Wanddämmung eingesetzt.

Organische Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien

Organische Dämmstoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen. Ein Nachteil dieser Stoffe ist, dass sie nicht in Bereichen eingesetzt werden können, wo die Feuchtigkeit eher hoch ist, wie etwa im Erdreich, oder wenn ein sehr hoher Brandschutz erforderlich ist. Zudem sind organische Dämmstoffe eher anfällig auf Ungeziefer, Fäulnis und Schimmel als konventionelle Dämmmaterialien. Trotz alledem weisen sie jedoch gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften auf.

Holzfaserprodukte

Holzfaserdämmprodukte werden aus Weichholzfasern (Nadelholz) bzw. Sägenebenprodukten gewonnen und zu Dämmplatten oder Einblasdämmstoff (loser Dämmstoff für Hohlräume) weiterverarbeitet. Die Holzfaserdämmplatten werden gegeben falls durch Beifügen von Stoffen wie etwa Zement zusätzlich gefestigt. Um die Feuchtigkeitsbeständigkeit zu erhöhen werden Stoffe wie Bitumen oder Naturharze zugefügt. Holzfaserplatten sind normal entflammbar, haben sehr gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften, und gewährleisten besonders guten Schutz vor sommerlicher Hitze. Sie sind leicht zu verarbeiten und werden vorwiegen in der Dach-, Fußboden- und Wanddämmung, sowohl im Außen- als auch im Innenausbau, eingesetzt.

Holzspäne

Für die Herstellung von Dämmprodukten aus Holzspänen werden herkömmliche Abfallspäne, welche beim Hobeln von Weichholz anfallen, herangezogen. Diese werden mit Molke und Sodalauge versetzt, wodurch Brandschutz und Pilzbeständigkeit gewährleistet werden. Die schall- und wärmedämmenden Eigenschaften von Holzspänen sind als gut einzustufen. Zudem weisen sie eine sehr gute Wärmespeicherfähigkeit auf, sind feuchtigkeitsregulierend und auch nicht gesundheitsschädlich. Holzspäne werden als Einblasdämmstoff oder Schüttung in Dächern, Decken, Wänden und diversen Hohlräumen eingesetzt. Sie sind jedoch nicht ganz unkompliziert bei der Verwendung, deswegen werden Holzspäne vorwiegend für genormte Bauelemente verwendet.

Holzwolle

Holzwolle wird aus Nadelholz gewonnen und in der Gebäudedämmung in Form von Platten eingesetzt. Die so genannten Holzwolle-Leichtbauplatten werden aus langfaseriger Holzwolle und mineralischen Bindemitteln hergestellt. Wenn diese mit Hartschaum oder Mineralfasern fusioniert werden, nennt man sie Mehrschicht-Leichtbauplatten. Diese sind noch fester und formstabiler. Holzwolle-Leichtbauplatten dienen hauptsächlich als Putzträger bei Decken oder als Schalldämmer, aber auch als Dämmstoff im Beton- und Mauerwerksbau. Als Putzträger werden sie auch im Holzbau verwendet, hier allerdings lediglich zur Beplankung von Außenwänden.

Zellulose

Zellulosefasern bzw. -flocken werden aus zerfasertem Zeitungspapier hergestellt. Diesen werden in weiterer Folge mineralische Salze hinzugefügt, um den Dämmstoff normal entflammbar zu machen sowie ihm Beständigkeit gegen Ungeziefer, Schimmel und Verrottung zu verleihen. Die hoch schalldämmende Zellulose weist auch eine hohe Wärmespeicherfähigkeit sowie eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf, was Schutz vor sommerlicher Hitze gewährleistet. Der Stoff kann zudem hervorragend Feuchtigkeit aus der Luft absorbieren und diese wieder gleichermaßen an die Umgebung abgeben, was zur Regulierung des Raumklimas beiträgt. Zellulose wird vorwiegend als Einblasdämmstoff verwendet, da sie durch ihre feine Struktur besonders gut dafür geeignet ist. Beim Einblasen in Hohlräume verfilzen sich die Zelluloseflocken zu einer setzungssicheren und vollkommen dichten Dämmmatte. Dabei wird jede Ecke und der kleinste Hohlraum einwandfrei ausgefüllt, wodurch die Entstehung von Wärmebrücken verhindert wird. Zellulosefasern sind bei der Verarbeitung gesundheitlich unbedenklich und eigenen sich besonders gut für den Einsatz bei in Holzbauweise errichteten Gebäuden. Sie werden vorwiegend im Bereich der Dach-, Wand- und Geschossdämmung eingesetzt. Zellulose wird in der Gebäudedämmung jedoch auch in Mattenform genutzt. Zellulosedämmmatten haben eine bessere Wärmeleitfähigkeit und ebenfalls eine hohe schalldämmende Wirkung. Eingesetzt werden sie vor allem als Klemmfilz zur Ausfachung im Holzbau.

Flachs

Flachsdämmstoffe werden aus den Kurzfasern der Flachspflanze, welche in der Textilindustrie nicht gebraucht werden können, erzeugt. Durch häufiges Kämmen entstehen Vliese, welche in weiterer Folge durch Kartoffelstärke miteinander verklebt oder mit Polyesterfasern vernadelt werden. Um den Brandschutz zu erhöhen werden dem Stoff z. B. natürliche Borsalze oder Ammoniumphosphat beigefügt. Flachs ist beständig gegen Ungeziefer, Schimmel und Fäulnis, und weist gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften auf. Er ist außerdem feuchteregulierend, was ein angenehmes Raumklima ermöglicht, und schützt sowohl vor winterlicher Kälte als auch vor sommerlicher Hitze. Flachsdämmmatten eignen sich besonders gut für Holzkonstruktionen zur Dämmung von Dächern, Decken, Fußböden und Außen- sowie Innenwänden.

Baumwolle

Der nachwachsende Rohstoff Baumwolle wird in der Gebäudedämmung in Form von – Aluminiumverkleideten – Matten und Filzen oder als Stopfdämmung verwendet. Diese werden mit Borsalzen versetzt, um Schimmel- und Ungezieferbefall entgegenzuwirken, aber vor allem um einen höheren Brandschutz (normal entflammbar) zu erreichen. Die feine Faserstruktur der Baumwolle ist für ihre hohe wärmedämmende Wirkung verantwortlich. Der Dämmstoff ist nicht gesundheitsschädlich, atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, was zu einem guten Raumklima beiträgt – bei zu hoher Feuchtigkeit besteht jedoch die Gefahr von Schimmelbefall. Auch die Verarbeitung ist dank der Elastizität der Baumwolle durchaus unproblematisch. Eingesetzt wird der Dämmstoff in der Trittschalldämmung sowie in der Hohlraumdämmung in leichten Trennwänden. Seit einiger Zeit wird Baumwolle auch in Form von Flocken zur Einblasdämmung angeboten.

Schafwolle

Der Dämmstoff Schafwolle wird aus den gröberen Fasern hergestellt, welche nach dem Scheren zum Schädlingsschutz mit Mottenschutzmittel aufbereitet und in weiterer Folge zu einem Vlies verarbeitet werden. Je nach gewünschter Dicke werden dann mehrere Vliese miteinander vernadelt. Die Wolle kann auch als Stopfdämmmaterial verwendet werden. Schafwolldämmstoffe werden vor allem in der Wärme- und Trittschalldämmung eingesetzt. Der Stoff kann ohne weiteres sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und ebenso gut wieder an die Umgebung abgeben, ohne sich nachteilig auf die Wärmedämmung auszuwirken. Zudem kann Schafwolle sehr gut Gerüche und Schadstoffe abbauen, und ist somit gut zum Einbau in luftbelastete Räumlichkeiten geeignet. Dämmstoffe aus Schafwolle werden in nahezu allen Bereichen des Innenausbaus eingesetzt – in Dächern, Decken und Wänden.

Schilfrohr

Schilfrohr wird bereits seit Menschen gedenken zu Bauzwecke genutzt, sei es zur Dachdeckung oder als Unterkonstruktion. Das Schilfrohr wird im abgestorbenen Zustand geerntet und zunächst getrocknet, um Schimmelbefall zu verhindern. Es ist durchaus feuchtebeständig, diffusionsoffen und brandhemmend, hat jedoch eher mittelmäßige wärmedämmende Eigenschaften. Schilf ist allerdings äußerst vielseitig und in verschiedenen Formen einsetzbar. In ursprünglicher Form wir es vor allem zur Dachdeckung verwendet. Es ist jedoch auch als Granulat und als gepresste Dämmplatten erhältlich. Schilf wird sowohl im Außen- als auch im Innenausbau, sowie in der Dach-, Wand- und Bodendämmung, aber auch als Kern- und Trittschalldämmung, eingesetzt.

Stroh

Stroh hat als Baustoff eine lange Tradition und galt immer schon als kostengünstig, da es stark verbreitet und ein Nebenprodukt der Landwirtschaft ist. In der Wärmedämmung wird Stroh in Form von druckfesten Strohballen oder gepressten Platten (mit Spezialpapierbeschichtung) verwendet. Herkömmliches Stroh besitzt mittelmäßige wärme- und schalldämmende Eigenschaften, Strohmatten oder Einblasdämmstoffe aus Stroh schneiden in dieser Hinsicht jedoch besser ab. Stroh ist recht anfällig auf Schimmel, kann jedoch einen recht hohen Brandschutz aufweisen und ist leicht zu verarbeiten. Es wird in allen Bereichen des Innenausbaus sowie in der Wanddämmung und Fassadenisolierung eingesetzt.

Kork

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Die geerntete Korkrinde wird getrocknet und in weiterer Folge zu Granulat verarbeitet. Dieses wir dann mit Wasserdampf expandiert, wobei es sich durch das korkeigene Harz zu Blöcken verbindet, welche danach zu Platten geschnitten werden. Dem Stoff müssen meist keine zusätzlichen Mittel zugefügt werden, da Kork von Natur aus resistent gegen Schimmel, Fäulnis und Schädlinge ist. Zudem ist es atmungsaktiv, druckfest und alterungs- sowie verrottungsbeständig. Korkdämmstoffe – ob als Granulat oder Platte – sind sehr vielseitig einsetzbar. Korkdämmplatten werden in der Dach-, Wand- und Bodendämmung sowie in der Kern- und Trittschalldämmung verwendet. Korkgranulat wird vorwiegend als Schüttung zum Füllen von Hohlräumen genutzt.

Kokosfasern

Kokosfasern werden aus dem Bast, welcher sich auf der Fruchtschale der Kokosnuss befindet, gewonnen. Die Fasern werden in einem Sumpfbecken einem Fäulnisprozess unterzogen, welcher dem Stoff gleichzeitig Fäulnisresistenz verleiht. Kokosfasern sind sehr elastisch sowie äußerst reiß- und bruchfest. Zudem sind sie diffusionsoffen, feuchtebeständig und feuchtigkeitsregulierend sowie verrottungsresistent und praktisch geruchlos. Kokosfasern werden – meist ohne Zusatzmittel – zu Dämmvliesen bzw. -matten verfilzt, welche gute Schall- und Wärmedämmeigenschaften aufweisen. Im Bereich der Wärmedämmung werden Kokosvliese in Böden und Decken sowie zur Fensterisolierung verwendet und sind auch gut für sowohl Nass- als auch Trockenestriche geeignet. Sie eigenen sich aber auch hervorragend zur Trittschaldämmung. Die so genannten Ko-Ko-Ko-Akustikplatten, welche aus einer Verbindung aus Kokosfasern und Kork bestehen, erreichen besonders gute Werte bei der Schalldämmung.

Hanf

Hanfdämmstoffe werden aus Hanfstroh hergestellt, welche nach dem Rösten in Fasern und Schäben zerkleinert und mit Brandschutzmitteln (z. B. Ammoniumphosphat) versetzt werden. Die Hanffasern werden – manchmal unter Hinzufügen von Kunstfasern – zu Matten oder zu Stopfdämmstoff verarbeitet, welchem durch Beifügen von Borsalzen ein höherer Brandschutz verliehen wird. Die festeren Schäben hingegen werden zu Platten oder zu mit Bitumen versetzten Schüttungen verarbeitet. Die Hanfmatten werden vorwiegend in der Boden-, Wand- und Dachdämmung eingesetzt, die Schüttungen vor allem in Böden und Decken. Hanfdämmstoffe sind feuchtigkeitsregulierend und diffusionsoffen. Sie weisen gute schall- und wärmedämmende Eigenschaften auf und eigenen sich sowohl zur Innen- wie auch zur Außendämmung.

Getreide

Dämmstoffe aus Getreide werden in Form von Granulat angeboten. Dieses wird aus Getreideschrot, Kleien, Kalk, Molke und Wasserglas durch Extrudieren hergestellt, welches dann als Schüttung oder Einblasdämmstoff eingesetzt werden kann. Getreidegranulat ist diffusionsoffen, hat eine sehr hohe Wärmespeicherfähigkeit sowie gute schall- und wärmedämmende Eigenschaften. Ohne jegliche Zusätze ist es beständig gegen Schimmel und Schädlinge. Dämmstoffe aus Getreidegranulat sind gut geeignet für alle Bereiche des Innenausbaus – für Hohlräume in Decken, Wänden und Böden.

Künstliche organische Schäume

Polystyrol

So genanntes „Extrudiertes Polystyrol“ (XPS) ist ein hochbelastbarer Extruder-Schaumstoff, der in den 1940er Jahren in den USA entwickelt wurde. XPS wird aus Polystyrol-Granulat hergestellt, welches unter Zusatz von CO² aufgeschäumt wird. Hierbei entstehen Schaumblöcke mit geschlossenzelliger Struktur, welche daraufhin zu Platten geschnitten werden. XPS-Dämmstoffe haben gute wärmedämmende Eigenschaften, sind alterungs- und verrottungsbeständig, aber vor allem äußerst feuchtigkeitsresistent. Daher werden sie hauptsächlich in Bereichen eingesetzt, wo die Feuchtigkeitsbeanspruchung besonders hoch ist, also vorwiegend in der Außendämmung sowie in der Dämmung von Dächern, Böden, Wänden und Sockeln, aber auch etwa in der Dämmung von Schwimmbädern.

Styropor

Styropor wird auch als „Expandiertes Polystyrol“ (EPS) bezeichnet und wird aus Polystyrol-Granulat hergestellt, welches expandiert wird, wobei es sich auf ein bis zu 50-faches seines ursprünglichen Volumens aufbläht. Die entstandenen Schaumstoffperlen werden daraufhin zu Platten gepresst. EPS ist unverrottbar, druckfest und feuchtigkeitsbeständig, wodurch es sich hervorragend für die Gebäudedämmung gegen Erdreich und unter Estrichen eignet. EPS-Dämmstoffe sind vielseitig einsetzbar und finden auch in der Wand-, Dach- und Deckendämmung Anwendung. Als Fassadenplatten bieten sie sogar Vollwärmeschutz. Durch seine guten schalldämmenden Eigenschaften eignet sich Styropor auch gut zur Trittschalldämmung. Es ist zudem leicht zu Verarbeiten, weit verbreitet und kostengünstig. Styropor ist auch als zementgebundenen Schüttung erhältlich, weist in dieser Form allerdings eine geringere Dämmwirkung auf.

Polyurethan

Dämmstoffe aus Polyurethan sind als Blöcke und Platten in verschiedenen Größen erhältlich. Polyurethan-Hartschaumplatten sind hoch belastbar, auch bei hohen Temperaturen formstabil, feuchtigkeitsresistent, weisen gute Dämmwerte auf und sind vielseitig einsetzbar. PUR ist zudem beständig gegen Chemikalien, alterungsresistent aber auch unempfindlich gegenüber Fäulnis und Schimmel. Es wird im Innen- und Außenausbau zur Dämmung von jeglichen Dächern, Fußböden, Decken und Wänden verwendet. Polyurethan ist auch zur Abdichtung von Fenstern und Türen geeignet.

Polyesterfasern

Polyesterfasern werden aus dem Rohstoff Erdöl erzeugt und finden seit den 1940er Jahren vorwiegend in der Textilindustrie Anwendung, sind als Dämmstoff allerdings weniger verbreitet. Platten, Matten oder Vliese aus Polyesterfasern (Dicke: 3 cm) haben eine gute wärme- und schalldämmende Wirkung und sind einfach zu verarbeiten. Sie sind wind- und wasserdicht, diffusionsoffen, gesundheitlich unbedenklich sowie beständig gegen Fäulnis, Schimmel und Verrottung. Als Platten werden sie in der Trittschalldämmung eingesetzt und in Form von Vliesen in der Dach-, Decken- und Wandwärmedämmung.

Neopor

Neopor ist eine Weiterentwicklung von Styropor und wird ebenfalls aus expandiertem Polystyrol-Granulat hergestellt. In weiterer Folge wird es zu leichten, silbergrauen Schaumstoffblöcken verarbeitet, welche zu 98% aus Luft bestehen. Die graue Farbe ist auf die Zugabe von Graphit zurückzuführen, welcher hier gezielt eingesetzt wird. Graphit kann nämlich Wärmestrahlung reflektieren und somit den Stoff strahlungsundurchlässig machen. Dadurch können Neopor-Dämmplatten bei gleicher Dichte um einiges dünner sein als Styroporplatten und dabei trotzdem genauso effiziente Dämmwerte erreichen. Neopor-Dämmplatten sind druckfest sowie verrottungs-, schimmel- und fäulnisresistent. Sie bieten sowohl im Sommer als auch im Winter hervorragenden Wärmeschutz, und dies bei vergleichsweise günstigen Preisen. Der Stoff ist zudem gesundheitliche ungefährlich und findet vor allem in Bereichen Anwendung, in denen dickere Dämmschichten keinen Platz haben, also etwa in Altbauten, wo der Einbau von Dämmmaterialien nicht eingeplant war. Neopor-Schaumstoffplatten sind leicht zu verarbeiten, unkompliziert im Einbau und können sowohl in der Innen- wie auch Außendämmung eingesetzt werden sowie in der Keller-, Dach-, Decken- und Wanddämmung.

Polyethylen

Dämmstoffe aus Polyethylen werden aus extrudiertem Polyethylen hergestellt und zu geschlossenzelligen Schaumplatten oder Schläuchen verarbeitet, welche sich durch besondere Formstabilität und Flexibilität auszeichnen. Polyethylen-Schläuche finden vor allem in der Wärmedämmung von Rohrleitungen Anwendung. Diese sind meist seitlich aufgeschlitzt, um die Montage zu erleichtern. Polyethylen-Schaumplatten werden vorwiegend in der Wand- und Deckendämmung sowie für die Dämmung im Kanalbereich eingesetzt. Polyethylen-Platten haben auch eine hohe schalldämmende Wirkung

Resol

Dämmstoffe aus Resol sind in Form von vergleichsweise dünnen Hartschaumdämmplatten erhältlich. Bei Resol handelt es sich um ein Duroplast (ein Kunststoff, der nach seiner Aushärtung nicht mehr verformbar ist), welcher vorwiegend aus Bakelit besteht. Resol ist durchaus strapazierfähig, resistent gegen Pilze, hoch belastbar, schwer entflammbar und gesundheitlich unbedenklich. Resol-Hartschaumdämmplatten haben eine hohe wärmedämmende Wirkung und werden vorwiegend in der Außendämmung für Wände eingesetzt.

Mineralische bzw. Anorganische Schäume und Granulate

Mineralische Schäume und Granulate werden aus anorganischen bzw. mineralischen Rohstoffen in Kombination mit verschiedenen Zusätzen und Bindemitteln erzeugt. Die entstandenen Dämmstoffe charakterisieren sich dadurch, dass sie relativ leichtgewichtig und mit Poren versehen sind sowie gute wärmedämmende Eigenschaften besitzen. Um diese Eigenschaften zu erreichen, werden die jeweiligen Ausgangsstoffe – falls die Eigenschaften nicht bereits von Natur aus gegeben sind – durch das Verfahren des Blähens oder des Aufschäumens expandiert, wobei ihr Volumen um ein vielfaches zunimmt. Je nach Rohmaterial werden die Dämmstoffe als Platten oder als Schüttungen bzw. Granulate zum Verkauf angeboten.

Porenbeton

Porenbeton ist ein nichtbrennbarer, leichter, poröser – aber trotzdem massiver – mineralischer Baustoff, der vorwiegend aus Kalk, Sand und Zement besteht – seine Porosität wird durch Blähen erzeugt. Aufgrund seiner geringen Dichte weist Porenbeton eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit auf und somit auch eine hervorragende wärmedämmende Wirkung. Diese Eigenschaft wirkt sich jedoch nachteilig auf den Schallschutz aus. Zudem nimmt Porenbeton leicht Feuchtigkeit auf, was die wärmedämmende Wirkung unter Umständen herabsetzen kann. Dem ist jedoch mit dem Auftragen einer weichen Putzschicht leicht entgegenzuwirken. Porenbeton zeichnet sich außerdem durch die Eigenschaften aus, dass er äußerst leicht zu verarbeiten und vielseitig einsetzbar ist. Er wird im Mauerwerksbau bei der Verkleidung von Außen- und Innenwänden genutzt, aber vorwiegend als monolithische Außenwand eingesetzt.

Bimsstein

Bimsstein ist ein poröses Gesteinsglas, welches bei gasreichen vulkanischen Eruptionen entsteht, bei denen die Lava durch Wasserdampf und Kohlendioxid aufgeschäumt wird. Die Dichte des Stoffes ist aufgrund seines hohen Porenvolumens (85%) kleiner als die von Wasser und dadurch schwimmt er auf der Wasseroberfläche. In der Bauindustrie und Wärmedämmung wird künstlicher Bimsstein verwendet, da dieser leichter zu verarbeiten ist als die natürlich vorkommende Variante. Durch seine sehr guten wärme- und schalldämmenden Eigenschaften eignet sich der Stoff hervorragend in der Gebäudedämmung. Zudem hat Bimsstein eine hohe Wärmespeicherfähigkeit.

Schaumglas

Schaumglas wird unter anderem aus Altglas, Feldspat, Dolomit und Natriumkarbonat und in weiteren Schritten mittels Aufschäumen hergestellt. Es hat sehr gute wärmedämmende Eigenschaften, ist nicht brennbar, säurebeständig, wasserfest, dampfdicht, druckfest sowie beständig gegenüber Ungeziefer. Es ist zudem leicht zu verarbeiten und wird als Dämmstoff in Form von Platten oder Rohrschalen im Hoch- und Tiefbau für Innen- und Außendämmung verwendet. Durch seine hohe Druckfestigkeit sowie Wasser- und Dampfdichtheit kann Schaumglas bei der Gebäudedämmung gegen Erdreich eingesetzt werden. Hierbei kann statt Schaumglasplatten auch Schaumglasschotter herangezogen werden.

Blähglas

Blähglas ist aufgeschäumtes Altglas, welches auf ähnliche Weise erzeugt wird wie Schaumglas. Es ist im Handel als Schüttung oder in Form von Platten erhältlich und weist gute wärme- und schalldämmende Eigenschaften auf. Blähglasschüttungen sind recht leicht und druckfest. Der Stoff ist nicht brennbar, nicht gesundheitsschädlich, wasserdicht sowie beständig gegen Verrottung, Säuren, Pilze und Schädlinge. Blähglas ist vielseitig einsetzbar sowie leicht zu verarbeiten und wird vorwiegend in der Dach-, Decken- und Wanddämmung genutzt.

Blähton

Blähton wird aus getrocknetem, kalkarmem Ton bei etwa 1200°C durch Blähen und Brennen in einem Blähofen erzeugt. Dabei vergrößert sich das Volumen des Stoffes um ein vielfaches und es entstehen feine Poren. Der nichtbrennbare, unverrottbare, schädlings- und säuresresistente Dämmstoff weist eine hohe Wärmespeicherkraft und eine hohe Schalldämmung auf, schneidet allerdings bei der Wärmedämmung schlechter ab als einige andere Dämmmaterialien. Er wird daher eher als Zuschlagsstoff für wärmedämmendes Mauerwerk und Leichtbeton verwendet. In der Wärmedämmung wird er grundsätzlich als Schüttung in Dächern, Wänden und Fußböden eingesetzt, wobei er in verschiedenen Korngrößen erhältlich ist, und eignet sich daher besonders gut zum Auffüllen von Hohlräumen. Blähton ist feuchtigkeits- sowie frostbeständig, druckfest, diffusionsoffen und in keiner Weise gesundheitsgefährdend, jedoch anfällig auf Schimmel.

Blähglimmer/Vermiculit

Blähglimmer bzw. Vermiculit wird aus dem Mineral Glimmerschiefer bzw. Rohvermiculit durch Expandieren hegestellt, wobei das schichtenartig aufgebaute Rohmaterial auf ein vielfaches seines Volumens aufgebläht wird. Der entstandene Dämmstoff wird dann entweder in Form von Platten oder Granulat zum Verkauf angeboten. Vermiculit hat eine relativ niedrige Wärmeleitfähigkeit, ist nicht brennbar, säure- und laugenresistent sowie gesundheitlich unbedenklich. Seine schall- und wärmedämmenden Eigenschaften sind durchaus als gut einzustufen. Es ist zwar recht empfindlich gegen Feuchtigkeit, ist allerdings beständig gegen Ungeziefer, Fäulnis, Verrottung und Alterung. Vermiculit ist noch ein recht exotisches Dämmmaterial, da es hauptsächlich in Südafrika und den USA erzeugt wird, was weite Transportwege zur Folge hat und zugleich höhere Preise als vergleichbare Dämmstoffe. Als Schüttung wird es vorrangig für Decken, Fußböden und Trockenestriche genutzt, und in Form von Platten für Wand- und Deckendämmung.

Blähperlit/Perlit

Perlit bzw. Perlitgestein ist leichtgewichtiges, vulkanisches Gestein, welches in der weiteren Verarbeitung unter hohen Temperaturen von etwa 1000°C schockartig aufgebläht wird, wodurch das Volumen des Gesteins vergrößert wird. Die entstandenen Blähperlitperlen von etwa 5mm Durchmesser sind hoch belastbar und werden hauptsächlich in Form von Schüttungen eingesetzt. Sie werden vorwiegend für die Dämmung von Decken – vor allem Holzbalkendecken – und Fussböden sowie für den Trockenbau genutzt. Dank seiner guten Rieselfähigkeit ist Perlit hervorragend für die Füllung von Hohlräumen geeignet. Bei der Verwendung von bituminierten Perliten in Innenräumen ist jedoch Vorsicht geboten, da diese gewisse Schadstoffe freisetzen und somit der Gesundheit schaden können. Perlite sind jedoch nicht brennbar – was einen hohen Brandschutz gewährleistet – feuchtigkeitsregulierend, beständig gegen Schimmel und Ungeziefer sowie praktisch nicht verrottbar und somit eine Investition wert.

Kalziumsilikat

Kalziumsilikat Produkte werden aus feingemahlenem Kalk, Sand sowie Wasser hergestellt und haben Poren mittlerer Größe, welche für die niedrige Wärmeleitfähigkeit des Stoffes verantwortlich sind. Kalziumsilikate sind feuchtigkeitsbeständig, schimmeln somit nicht und halten auf diese Weise Ungeziefer fern. Zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit können spezielle Schutzanstriche bieten. Im Bereich der Wärmedämmung werden leichte Kalziumsilikat-Dämmplatten eingesetzt. Mit ihrer niedrigen Rohdichte weisen diese ein hohes Wärmedämmvermögen auf. Da der Dämmstoff jedoch empfindlich gegen hohe Temperaturschocks ist, wird er vorwiegend als Hinterdämmung und in der Innendämmung verwendet. Kalziumsilikat-Dämmstoffe eigenen sich ideal für reduzierende Ofenatmosphären, wo andere Dämmmaterialien wie etwa Mineralwolle nicht eingesetzt werden sollten.

Vakuumwärmedämmung

Das Prinzip der Vakuumwärmedämmung funktioniert nach dem Prinzip einer Thermoskanne: Im Vakuum (luftleerer Raum) kann kein Wärmetransport über die Bewegung der Luft stattfinden und dies wirkt sich äußerst positiv auf die Dämmwirkung aus. Ein Vakuumisolationspaneel (VIP) gleicht einer herkömmlichen Vakuumverpackung, die man aus dem Supermarkt kennt. Das luftleere Innere des Paneels – der so genannte Stützkern – ist mit einem pulverförmigen Dämmmaterialien gefüllt, meist mit gepresster, mikroporöser Kieselsäure. Die Hülle besteht aus einer luftdichten, strapazierfähigen, mit Metall bedampften Kunststofffolie. Vakuumisolationspaneele sind fest und steif, wofür das Vakuum verantwortlich ist, welches Druck auf die spezielle Folie ausübt. Dies gewährleistet zugleich sehr gute wärmedämmende Eigenschaften. VIP haben zudem eine durchaus lange Lebensdauer, welche bis zu 50 Jahre erreichen kann. Ein Nachteil des Vakuums ist jedoch, dass es mit steigender Lebensdauer leicht nachgibt, wodurch auch die Wärmeleitfähigkeit steigt.
Da die Technik der Vakuumwärmedämmung noch relativ neu auf dem Markt ist, verursacht sie noch höhere Kosten als konventionelle Dämmtechniken. Aufgrund dessen wird sie vorwiegend in speziellen Situationen angewendet, wie etwa bei Platzmangel. Zudem erfordert die Methode eine genaue Planung der Verarbeitung, da VIP nicht vor Ort zugeschnitten werden können, sondern nur vorgefertigt geliefert werden können. Trotzdem erreichen die vergleichsweise dünnen (Dicke: 2 cm) und nichtbrennbaren Vakuumisolationspaneele hervorragende Dämmwerte. Sie sind dadurch zweifellos als „Dämmstoff der Zukunft“ einzustufen.