Hackschnitzel

Hackschnitzel- bzw. Hackgutkessel - mit automatischer Beschickung

Hackschnitzel sind maschinell zerkleinerte 2-3 cm große Holzstücke, die aus verschiedenen Holzarten hergestellt werden.

Da Hackschnitzel sehr klein sind können Hackschnitzel- bzw. Hackgutkessel, genauso wie Pelletskessel, mit automatischer Beschickung verwendet werden. (d. h der Brennstoff wird kontinuierlich, je nach Bedarf, vollautomatisch zugeführt.) Dies ist ein großer Vorteil gegenüber den Holzvergaser- bzw. Stückholzkesseln, welche von Hand beschickt werden müssen.

Für das Hackgut wird generell viel Platz benötigt (etwa zehn Mal mehr als für Heizöl und drei Mal mehr als für Pellets). Doch dafür sind die Anforderungen an den Lagerraum relativ gering, da Hackschnitzel ohne große Verluste bzw. Schäden auch mal feucht werden dürfen. Meist wird das Hackgut über Schneckenförderungssysteme in die Brennkammer transportiert.

 

Es gibt drei Möglichkeiten das Hackgut bzw. die Hackschnitzel in den Brennraum einzufüllen:

  1. seitlich (sog. Quereinschubfeuerung),
  2. von unten (sog. Unterschubfeuerung) und
  3. von oben (sog. Abwurffeuerung). Egal welche Variante zum Einsatz kommt, das Brenngut wird auf jeden Fall vollautomatisch eingebracht und auch entzündet.

Hackgut-, Späne- und Pellet-Feuerung

Hackgutkessel mit automatischer Beschickung

Bild: Ligno Heizsysteme ©

Die Kessel sind meist, genauso wie moderne Holzvergaserkessel, mit einem Gebläse, einer Leistungs- sowie Verbrennungsregelung ausgestattet. Diese elektronischen Vorrichtungen regeln, mit Hilfe des Lambdasensors, die Brennstoff- und Verbrennungsluftzufuhr. (Siehe: Holzvergaserkessel)

Kleine Info am Rande:

Die Lambdasonde ist ein Sensor bzw. Temperaturfühler, der den Sauerstoffgehalt des Abgases misst und für ein optimales Verhältnis zwischen Zuluft und Abgasen schafft. Somit werden die Schadstoffemissionen gering gehalten und vor allem der Wirkungsgrad erhöht. Die Lambdasonde muss möglichst nahe am Brennraum angebracht werden.

Hackgutkessel können im Volllast- als auch im Teillastbetrieb gut arbeiten. Die Entaschung der Hauptbrennkammer und Reinigung der Rauchzüge erfolgt ebenfalls automatisch. – Bei einfacheren Modellen jedoch muss noch von Hand gereinigt werden.

Der Lagerraum für Hackschnitzel sollte um einiges größer sein als jener für Öl und Pellets. – Rund 2 srm Hackgut pro Jahr und kW Kesselleistung (Maßeinheit srm = Schüttraummeter). Wie bei Scheitholzheizungen sollte ein Pufferspeicher zugeschaltet werden.

Ein riesiger Vorteil:

Viele Hackschnitzelkessel können ebenfalls mit Pellets betrieben werden.

Effizienz:

Der Wirkungsgrad von Hackschnitzelkesseln liegt, bei Volllastbetrieb, zwischen 80% und 93%. Ein hoher Wirkungsgrad lässt sich nur erzielen, wenn das Regelsystem und die Hydraulik (verbindet die einzelnen Komponenten wie Kessel, Puffer, Warmwasserspeicher, Kollektoren etc. über Rohrleitungen, Pumpen, Messvorrichtungen und Schaltelementen miteinander) perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das gilt für alle modernen technisch ausgereiften Festbrennstoffkessel.

Investitions- und Betriebskosten/ Wartungsaufwand

Hackschnitzelkessel sind um einiges teurer als Pellet- und Stückholzkessel. Die Investitionskosten für eine moderne Anlage belaufen sich auf ca. 20.000 EUR inkl.Raumaustragung. Der Wartungsaufwand ist bei vollautomatischen Anlagen sehr gering.

Auch im Jahr 2022 wird eine bundesweite Förderung für Hackgutzentralheizungsgeräte zur Verfügung gestellt. Wird ein fossiler Kessel durch eine Hackgutheizanlage ersetzt beläuft sich die Förderung auf 2.000 EUR. Bei Ersatz einer alten Holzheizanlage (Baujahr vor 2002) wird dies mit einer einmaligen Förderung von 800 Euro unterstützt.